
Du überlegst, deine Hündin sterilisieren zu lassen, bist dir aber nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung ist? Hier findest du alle wichtigen Infos zu Ablauf, Vor- und Nachteilen sowie den Kosten der Sterilisation.
Was ist eine Sterilisation beim Hund?
Bei der Sterilisation werden die Eileiter (bei der Hündin) oder Samenleiter (beim Rüden) abgebunden oder durchtrennt. Dadurch kann der Hund sich nicht mehr fortpflanzen – die Geschlechtsorgane selbst bleiben jedoch erhalten. Das unterscheidet die Sterilisation von der Kastration, bei der die Eierstöcke bzw. Hoden entfernt werden.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Eine Hündin sollte etwa 3 Monate nach ihrer ersten Läufigkeit sterilisiert werden. Diese tritt in der Regel zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat auf (abhängig von der Rasse). Der Tierarzt kann dir helfen, den optimalen Zeitpunkt individuell zu bestimmen.
Was kostet eine Sterilisation beim Hund?
Die Kosten variieren je nach Tierarzt, Geschlecht und Gewicht des Hundes und liegen zwischen 150 und 700 €.
Vorteile der Sterilisation
1. Keine Läufigkeit mehr
Eine Hündin wird normalerweise zweimal im Jahr läufig – mit Blutungen, Verhaltensänderungen und Stress. Nach der Sterilisation bleibt dies dauerhaft aus.
2. Keine (Schein-)Schwangerschaft
Häufige Begegnungen mit Rüden können zu ungewollten Schwangerschaften oder Scheinträchtigkeit führen. Letzteres ist belastend für die Hündin und kann durch Sterilisation verhindert werden.
3. Geringeres Risiko für Gesäugetumore
Etwa 25 % der nicht sterilisierten Hündinnen entwickeln im Laufe ihres Lebens Mammatumore. Davon sind über 40 % bösartig. Eine frühzeitige Sterilisation senkt das Risiko erheblich.
4. Keine Gebärmutterentzündungen mehr
Diese lebensbedrohliche Erkrankung tritt bei etwa 25 % der nicht sterilisierten Hündinnen auf. Nach der Sterilisation sinkt der Hormonspiegel, wodurch das Risiko fast vollständig verschwindet.
5. Weniger Risiko für Diabetes
Das Hormon Progesteron, das in den Eierstöcken gebildet wird, kann Diabetes fördern. Durch Entfernung der Eierstöcke wird auch dieses Risiko reduziert.
Nachteile der Sterilisation
1. Gewichtszunahme
Sterilisierte Hunde haben einen bis zu 30 % niedrigeren Energiebedarf. Ohne Anpassung der Futtermenge kommt es leicht zu Übergewicht – was wiederum das Risiko für Krankheiten wie Arthrose oder Herzprobleme erhöht.
2. Verhaltensänderungen
Manche Hündinnen werden nach der OP anhänglicher und ruhiger, andere können etwas aggressiver wirken. In der Regel sind die Veränderungen aber geringfügig oder gar nicht bemerkbar.
3. Veränderungen im Fell
Bei mittel- oder langhaarigen Hündinnen kann das Fell nach der OP stumpfer oder lockiger werden. Für den Hund ist das kein Problem, optisch ist es aber manchmal sichtbar.
4. Inkontinenzrisiko
Einige Hunderassen wie Boxer, Irish Setter, Weimaraner oder Zwergpudel haben ein erhöhtes Risiko für Harninkontinenz im Alter nach einer Sterilisation. Es gibt jedoch Medikamente, die das gut behandeln können.
Fazit: Sollte ich meine Hündin sterilisieren?
Wenn du keine Welpen mit deiner Hündin möchtest, ist eine Sterilisation meist eine gute Entscheidung. Die gesundheitlichen Vorteile (z. B. Schutz vor Krebs, keine Gebärmutterentzündung) überwiegen meist die wenigen, teils vermeidbaren Nachteile.
Die Entscheidung sollte aber immer in Absprache mit deinem Tierarzt getroffen werden – denn jede Hündin ist individuell.