Wie erkenne ich einen Tumor bei meinem Hund?

Joy Cleymans
25 Juni 2025
5 Min. Lesezeit

Vielleicht hast du beim Kuscheln ein Knötchen unter der Haut deines Hundes entdeckt? Und sofort denkst du an etwas Schlimmes? Keine Sorge, wir sind für dich da. Wir zeigen dir, woran du erkennst, ob es sich wirklich um einen Tumor handelt – und warum ein kleiner Knubbel nicht immer gefährlich ist. Lies einfach weiter!

Was ist ein Tumor beim Hund?

Ein Tumor ist eine Ansammlung von Zellen, die sich schneller teilen als normal. Manche sind harmlos, andere leider nicht. Wenn es sich um einen bösartigen Tumor handelt, sprechen wir von Krebs.

So erkennst du einen Tumor bei deinem Hund

Nicht jeder Tumor sieht gleich aus – und nicht jeder fühlt sich gleich an. Um dir trotzdem weiterzuhelfen, haben wir dir hier die häufigsten gutartigen und bösartigen Tumoren bei Hunden zusammengestellt – mit einfachen Erkennungsmerkmalen.

Gutartige Tumoren beim Hund erkennen

Wusstest du, dass laut Forschung der Gifu-Universität 42,5 % aller Tumoren bei Hunden gutartig sind? Diese vier kommen besonders oft vor:

1. Lipom – ein gutartiger Fettknoten

Ein Lipom fühlt sich weich an und sitzt locker unter der Haut. Es kann groß werden, ist aber harmlos.

Woran erkennst du ein Lipom?

  • Weicher Knoten unter der Haut

  • Lässt sich leicht verschieben

  • Meist nicht schmerzhaft

  • Kann überall am Körper auftreten

  • 1 bis 30 cm groß

2. Histiozytom – vor allem bei jungen Hunden

Ein Histiozytom ist ein kleiner, gutartiger Hautknoten, der vor allem bei Hunden unter 3 Jahren vorkommt.

Typisch dafür:

  • Sieht aus wie eine kleine, haarlose Warze

  • Meist rot und rund

  • Weniger als 2,5 cm groß

  • Nicht schmerzhaft (außer bei Entzündung)

  • Vor allem an Kopf, Hals, Ohren oder Vorderbeinen

  • Tritt meist einzeln auf

3. Papillom – durch ein Virus verursacht

Ein Papillom sieht oft aus wie eine kleine Blumenkohl-Warze.

Erkennbar an:

  • Warzenähnlich mit „Blumenkohlform“

  • Vor allem an Lippen, im Maul, manchmal auch an Pfoten, Augenlidern oder Genitalien

  • Oft mehrere auf einmal

  • Nicht schmerzhaft, kann aber bei Entzündung stören

  • Mundgeruch oder vermehrter Speichel möglich

4. Tumor der Analdrüsen (Perianaldrüsentumor)

Dieser Tumor sitzt rund um den After. In 80 % der Fälle ist er gutartig.

Woran erkennst du ihn?

  • Rötung, Schwellung rund um den After

  • Hund „fährt Schlitten“

  • Häufiges Lecken an der Stelle

  • Kommt meist bei unkastrierten Rüden vor

  • In manchen Fällen Verstopfung

Bösartige Tumoren beim Hund erkennen

Leider gibt es auch Tumoren, die gefährlich sind. Hier die fünf häufigsten – und wie du sie erkennst:

1. Mastzelltumor

Die häufigste Form von Hautkrebs bei Hunden.

Typisch dafür:

  • Knoten in oder unter der Haut

  • Anfangs langsam wachsend, später schnell

  • Rötung, manchmal Schwellung mit Flüssigkeit

  • Lymphknoten in der Nähe können anschwellen

  • Kann jucken oder sich entzünden

2. Lymphom – Lymphdrüsenkrebs

Tritt vor allem bei älteren Hunden auf. Der Krebs bildet sich meist in den Lymphknoten, kann aber auch in Organen vorkommen.

Erkennbar an:

  • Schwellung unter dem Kiefer, an Schultern oder hinter den Knien

  • Manchmal größer als ein Golfball

  • Aufgedunsenes Gesicht

  • Viel Durst, häufiges Urinieren

3. Tumor der Milchdrüsen (meist bei Hündinnen)

50 % dieser Tumoren sind bösartig. Vor allem betroffen sind nicht oder spät kastrierte Hündinnen.

Achte auf:

  • Harte Knoten in der Nähe der Zitzen

  • Unterschiedliche Größe und Form

  • Häufig Gewichtsverlust

  • Geschwollene Lymphknoten

4. Osteosarkom – Knochenkrebs

Sehr aggressiv und besonders bei großen Hunden zwischen 2 und 7 Jahren.

Zeichen dafür:

  • Schwellung am Knochen, oft an den Gliedmaßen

  • Hund humpelt oder lahmt

  • Meist bei Rüden häufiger als bei Hündinnen

5. Melanom – bösartiger Hauttumor

Dieser Tumor streut sehr schnell. Er tritt oft bei älteren Hunden mit dunkler Haut auf.

Erkennbar an:

  • Dunkle, harte Knoten (grau, braun, schwarz)

  • Häufig im Maul, an den Pfoten oder Augen

  • Schmerzen beim Fressen, starker Mundgeruch

  • Blutungen oder Entzündungen möglich

Dein Tierarzt weiß am besten, was los ist

Es ist super, dass du genau hinschaust und deinem Gefühl vertraust. Wenn du dir unsicher bist, geh bitte schnell zum Tierarzt. Er oder sie kann durch Abtasten oder eine Gewebeprobe schnell feststellen, worum es sich handelt. Nach ein paar Tagen hast du Gewissheit – und dein Hund die richtige Behandlung.

Tierärztin bei Just Russel mit Kopfhörern, die an einem Online-Meeting teilnimmt und einem Kunden über eine Videokonferenzberatung hilft.

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