Deine Katze bekommt Junge: Anzeichen, Ablauf und Nachsorge

Joy Cleymans
24 Oktober 2025
5 Min. Lesezeit

Wenn deine Katze wirft, ist das sehr aufregend, für sie und auch für dich! Bald kommen kleine Kätzchen auf die Welt. Doch woran erkennst du, dass es bald so weit ist? Wie läuft eine Geburt ab und was musst du danach tun? Lies einfach weiter, hier erfährst du alles!

Woran erkennst du, dass deine Katze bald gebärt?

Deine Katze ist trächtig und du hast das Gefühl, dass es jeden Moment losgeht? Wenn du diese Anzeichen bemerkst, wird sie sehr wahrscheinlich innerhalb von 24 Stunden gebären:

  • Sie miaut häufiger als sonst.

  • Sie hechelt und kratzt sich.

  • Sie will plötzlich nicht mehr fressen.

  • Es tritt klarer, schleimiger Ausfluss auf.

  • Sie hat häufiger und etwas dünneren Kot.

  • Sie läuft unruhig herum, als suche sie nach etwas.

  • Ihre Bauchmuskeln ziehen sich zusammen, das sind die Wehen.

Wie kannst du deine Katze auf die Geburt vorbereiten?

Bereite am besten eine große Kiste mit Decken und Kissen vor. Wenn es so weit ist, sucht sich deine Katze selbst ein gemütliches, sicheres Plätzchen. Lass sie entscheiden, wo sie sich wohlfühlt, zwing sie nicht in die vorbereitete Kiste.

Der Ablauf der Geburt

Die Geburt läuft in vier Phasen ab:

  1. Vorbereitungsphase: Deine Katze macht sich bereit für die Geburt.

  2. Eröffnungsphase: Der Muttermund öffnet sich.

  3. Austreibungsphase: Die Kätzchen werden geboren.

  4. Nachgeburtsphase: Die Plazenta wird ausgestoßen.

Die letzten beiden Phasen wiederholen sich bei jedem Kätzchen.

Die Austreibungsphase

Die Kätzchen kommen entweder mit dem Kopf oder mit dem Hinterteil zuerst zur Welt. Bei einer Steißlage kann es manchmal etwas länger dauern, besonders beim ersten Kitten. Das erste braucht meist am längsten, weil der Geburtsweg erst geöffnet werden muss.

Manche Kätzchen kommen mit intakter Fruchtblase auf die Welt, andere ohne. Wenn die Blase noch ganz ist, beißt deine Katze sie normalerweise selbst auf. Falls das nicht klappt, kannst du vorsichtig helfen: Öffne die Blase und wisch das Mäulchen des Kätzchens trocken.

Danach leckt die Katze ihr Junges sauber, das regt die Atmung an. Macht sie das nicht, kannst du mit einem Handtuch sanft über das Kätzchen reiben und es dann zu seiner Mutter legen, damit sie es erkennt.

Die Nachgeburtsphase

Nach jedem Kätzchen folgt die Plazenta. Meist frisst die Katze sie auf und beißt die Nabelschnur selbst durch. Wenn nicht, kannst du vorsichtig helfen: Reiße (nicht schneiden!) die Nabelschnur mit Daumen und Zeigefinger durch. Sie sollte etwa 1,5 bis 2 cm lang bleiben, damit sich die Kätzchen nicht verheddern.

Wenn deine Katze mehr als zwei Junge bekommt, sollte sie höchstens zwei Plazenten fressen, sonst kann sie Durchfall bekommen.

Wann solltest du den Tierarzt rufen?

Wende dich sofort an deinen Tierarzt, wenn du eines dieser Anzeichen bemerkst:

  • Deine Katze presst schon länger als 30 Minuten (beim ersten Kitten 45 Minuten) ohne Erfolg.

  • Ein Kätzchen steckt teilweise fest, ohne dass die Geburt weitergeht.

  • Sie presst seit über einer Stunde nur schwach und es kommt kein Junges mehr.

  • Sie wirkt krank oder apathisch.

  • Der Ausfluss ist dunkel, übelriechend oder auffällig.

Wie lange dauert die Geburt?

Eine Geburt kann bis zu 12 Stunden dauern. Zwischen den Kätzchen liegen meist 10 bis 60 Minuten. Bei großen Würfen kann es auch etwas länger dauern. Manchmal schläft die Katze zwischendurch ein, das ist völlig normal.

Insgesamt bekommt eine Katze meist 3 bis 7 Junge, es kann also gut 7 Stunden dauern, bis alle geboren sind.

Nach der Geburt: so hilfst du deiner Katze und ihren Babys

Hier sind drei einfache, aber wichtige Tipps:

1. Kätzchen zum Trinken anregen

Sobald die ersten Kätzchen da sind, leg sie an die Zitzen. Das stärkt das Muttergefühl und gibt ihnen wertvolle Abwehrstoffe gegen Krankheiten. Außerdem liefert Muttermilch Energie für Wachstum und Aktivität. Achte darauf, dass Milch kommt und die Zitzen gut zugänglich sind.

2. Für Wärme sorgen, aber nicht zu viel

Die häufigste Todesursache bei neugeborenen Kätzchen ist Unterkühlung. Aber auch zu viel Wärme schadet.

  • Verwende eine Wärmflasche mit angenehm warmem (nicht heißem) Wasser.

  • In der ersten Woche sollte es rund 32 °C warm sein.

  • Danach kannst du die Temperatur langsam senken, da die Kleinen ihre Körpertemperatur besser regulieren können.

3. Energiereiches Futter für die Katzenmama

Nach der Geburt braucht deine Katze viel Energie. Gib ihr hochwertiges, energiereiches Futter, am besten mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. So kann sie sich gut erholen und genug Milch bilden.

Vergiss nicht, immer frisches Wasser bereitzustellen. Sie braucht viel Flüssigkeit für die Milchproduktion.

Fazit

Die Geburt deiner Katze ist ein bewegender Moment voller Spannung, Fürsorge und Freude. Mit ein wenig Vorbereitung und Ruhe kannst du sie liebevoll begleiten und sicherstellen, dass sowohl sie als auch ihre Kätzchen gesund und glücklich sind.

Tierärztin bei Just Russel mit Kopfhörern, die an einem Online-Meeting teilnimmt und einem Kunden über eine Videokonferenzberatung hilft.

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