Überlegst du eine Sterilisation für deine Hündin, bist dir aber unsicher, ob dies das Richtige ist? Zum Glück haben wir Antworten. Lies weiter, denn in diesem Blog erfährst du alle Vor- und Nachteile sowie die Kosten für die Sterilisation bei Hunden.
Was ist die Sterilisation bei Hunden?
Die Sterilisation bei Hunden ist ein medizinischer Eingriff, bei dem die Eileiter der Hündin oder die Samenleiter des Rüden abgebunden oder durchtrennt werden, sodass das Tier sich nicht mehr fortpflanzen kann. (Richtig: Auch ein Rüde kann sterilisiert werden!) Während dieser Operation wird der Hund also unfruchtbar gemacht, aber die Geschlechtsorgane bleiben intakt, im Gegensatz zu einer Kastration.
Wie alt sollte ein Hund für die Sterilisation sein?
Am besten lässt du eine Hündin 3 Monate nach ihrer ersten Hitze sterilisieren, die in einem Alter von etwa 6 bis 12 Monaten stattfinden wird (abhängig von der Rasse). Besprich den geeigneten Zeitpunkt mit deinem Tierarzt. Sie sind Fachexperten und können gemeinsam mit dir entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für die Sterilisation deines Hundes ist.
Wie viel kostet die Sterilisation bei einem Hund?
Die Preise für die Sterilisation eines Hundes variieren je nach Tierarzt und können zwischen 150 und 700 Euro liegen. Der Preis hängt nicht nur vom Tierarzt ab, sondern auch vom Geschlecht und Gewicht deines Haustiers.
Was sind die Vorteile einer Sterilisation bei einem Hund?
Das Sterilisieren deines Hundes hat durchaus Vorteile. Hier sind die fünf wichtigsten:
1. Dein Hund wird nach ihrer Sterilisation nicht mehr läufig.
Hündinnen werden im Durchschnitt zweimal im Jahr läufig. Das ist eine fruchtbare Phase, die etwa drei Wochen dauert und mit Blutverlust und Verhaltensänderungen einhergeht. Wenn dein Hund kastriert ist, wird sie nicht mehr läufig. Du wirst also keine Windeln mehr benötigen, und dein Hund wird auch ruhiger sein.
2. Ein kastrierter Hund wird nicht mehr (schein)schwanger.
Hast du eine Hündin, die oft in der Nähe von Rüden herumläuft? Und möchtest du keine unerwünschten Welpen? Dann ist die Sterilisation deines Hundes die Lösung, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Es beendet auch die Scheinträchtigkeit bei deinem Hund, ein natürlicher Zustand, bei dem sie alle Anzeichen einer Schwangerschaft zeigt, obwohl sie nicht schwanger ist. Es ist besser zu vermeiden, da Hündinnen oft viel Stress davon haben.
3. Dein Hund hat ein geringeres Risiko für Milchdrüsenkrebs dank Sterilisation.
25% der nicht kastrierten Hündinnen entwickeln irgendwann in ihrem Leben einen Milchdrüsentumor. Milchdrüsentumoren gehören zu den häufigsten Tumoren bei Hündinnen. Sie treten insbesondere bei älteren, nicht kastrierten Tieren oder bei Hündinnen auf, die erst im fortgeschrittenen Alter kastriert werden. Bei Hunden sind 41 Prozent bis 53 Prozent der Milchdrüsentumoren bösartig. Das ist eine lebensbedrohliche Krebserkrankung.
4. Nach der Sterilisation deines Hundes verschwindet das Risiko einer Gebärmutterentzündung.
Gebärmutterentzündung tritt nur bei nicht kastrierten Hündinnen auf, und zwar bei 25 % von ihnen. Es handelt sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch Hormone verursacht wird. Durch die Sterilisation deines Hundes wird der Hormonspiegel gesenkt und somit auch das Risiko einer Gebärmutterentzündung.
5. Kastrierte Hunde haben ein geringeres Risiko für Diabetes.
Wusstest du, dass Hunde auch an Diabetes erkranken können? Die Ursache dieser Krankheit liegt oft in Progesteron, einem weiblichen Hormon. Wenn du deinen Hund sterilisieren lässt, werden ihre Eierstöcke entfernt. Da Progesteron genau dort gebildet wird, fällt der negative Einfluss weg, und auch das Risiko von Diabetes bei deinem Hund wird verringert.
Was sind die Nachteile, wenn ich meinen Hund sterilisieren lasse?
Wenn du deinen Hund sterilisieren lässt, kann das 4 Nachteile mit sich bringen:
1. Dein Hund kann nach ihrer Sterilisation zunehmen.
Ein Hund verbraucht nach der Sterilisation bis zu 30% weniger Energie. Wenn sie also genauso viele Kalorien wie zuvor essen würde, würde sie schnell übergewichtig werden. Achte also gut auf ihre Kalorienzufuhr, denn Übergewicht führt zu Arthrose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Keine Lust zu zählen und zu wiegen? Starte hier eine Analyse deines Hundes und finde heraus, wie viel sie genau essen darf.
2. Dein Hund zeigt nach der Sterilisation ein anderes Verhalten.
Einige Hündinnen können nach der Sterilisation aufbrausender und aggressiver werden. Aber nicht immer: Andere Hündinnen werden eher anhänglicher und ruhiger. Es ist schwer vorherzusagen, wie es deinem Hund ergehen wird, aber behalte vor allem im Hinterkopf, dass die Verhaltensänderungen in der Regel minimal oder nicht vorhanden sind. Mit der richtigen Erziehung wird es normalerweise gut klappen!
3. Dein Hund bekommt ein matteres Fell nach der Sterilisation.
Wenn deine Hündin ein halblanges oder längeres Fell hat, kann es nach der Sterilisation etwas mehr locken oder matter erscheinen. Glücklicherweise beeinträchtigt dies ihre Gesundheit nicht – nur du wirst den Unterschied bemerken.
4. Ein Hund hat ein höheres Risiko für Inkontinenz nach der Sterilisation.
Auch Harninkontinenz im Alter kann eine Folge der Sterilisation deines Hundes sein. Einige Rassen mit einem höheren Risiko sind der Boxer, der Irische Setter, der Weimaraner und der Zwergpudel. Glücklicherweise kannst du Inkontinenz mit der richtigen Medikation begrenzen oder sogar vermeiden. Auch hier ist dein Tierarzt oder deine Tierärztin die Person, die dir personalisierte Ratschläge geben kann!
Sollte ich meinen Hund sterilisieren lassen?
Wenn du nicht vorhast, Nachwuchs mit deiner Hündin zu bekommen, ist die Sterilisation deines Hundes eine gute Idee. Die Vorteile überwiegen tatsächlich die Nachteile. Auf diese Weise vermeidest du gefährliche Krebserkrankungen, und dein Hund wird sich auch wohler fühlen, da sie nicht mehr unnötig läufig oder scheinträchtig sein muss.
Das Fell deines Hundes kann etwas matter werden, aber ihre Gesundheit hat immer Vorrang, oder?
Bespreche diese Frage unbedingt auch mit deinem Tierarzt, denn jeder Hund ist einzigartig (besonders deiner ;)) und hat unterschiedliche Bedürfnisse.